Die Schulsozialarbeit ist ein niederschwelliges Angebot der Jugendhilfe im Lern- und Lebensraum Schule, welches sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche auf Grundlage des § 13 SGB VIII zur primären Zielgruppe macht, um Chancengleichheit gewährleisten zu können. Sie unterstützt und ergänzt als sozialpädagogisches Angebot den Bildungs- sowie Erziehungsauftrag der Schule und soll SchülerInnen durch gezielte Förderung und Begleitung in ihrer Persönlichkeitsentwicklung sowie deren soziale Integration stärken. Die Förderung des Erwerbs von Sozial- und Selbstkompetenzen ist ebenfalls ein wesentliches Merkmal und trägt dazu bei, die Lern- und Bildungschancen zu verbessern. Zudem begleitet Schulsozialarbeit den Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen, die aufgrund individueller Beeinträchtigungen und individueller Lebenslagen auf Unterstützung zur Lösung bzw. Bewältigung dieser angewiesen sind (vgl. Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Thüringen 2014: 2f).
Weitere Zielgruppen von Schulsozialarbeit sind Lehrende, Eltern und Erziehungsberechtigte, sowie KooperationspartnerInnen. Durch deren situationsgerechte Einbindung ist ein ganzheitliches Einwirken auf eine Verbesserung der Lern- und Bildungschancen gegeben. Durch Beratungsangebote für Eltern, Personensorgeberechtigte sowie im Schulkontext Tätige (LehrerInnen, ErzieherInnen usw.) besitzt die Schulsozialarbeit auch die Möglichkeit soziale Themen in die Schule einzubringen. So können gemeinsam Bildungsbenachteiligungen abgebaut, unterstützende Hilfen zur Erziehung installiert sowie ein lernförderliches Schulklima gestaltet werden.
Zusätzlich trägt die Schulsozialarbeit zu einer kooperativen Vernetzung von Schule, deren gesellschaftlichem Umfeld und Fachkräften im Sozialraum bei. So können Eltern bzw. Familien bei unterschiedlichsten Problemlagen bedarfsgerecht unterstützt werden, indem sie bspw. in ein unterstützendes Angebot oder an einen Fachdienst vermittelt werden. Schulsozialarbeit ist in unserem Verständnis somit ein entscheidendes Bindeglied zwischen Schülern, Lehrern und Eltern sowie den Fachdiensten und Angeboten im Sozialraum (z.B.: Beratungsstelle, SPZ, Familienbildungsstätten, usw.).